Jugendzeltlager 2024

Kreisanzeiger vom 25.07.2024

Kinder beim Jugendzeltlager 2024 in Ober-Lais

 

 

 

 

Das Zeltlager der Natur- und Vogelschutzgruppe bietet jede Menge Spaß auf der Streuobstwiese. Die Kinder lernen, was eine Eierschachtel den Bienen bringt.

 

 

Vier Tage Natur pur bei den Ferienspielen in Ober-Lais

Ober-Lais (em). Wieder eine Zeltstadt beim Sportplatz, wieder lebhaftes Treiben rund um das Vogelschutzgehölz: Die Natur- und Vogelschutzgruppe Ober-Lais hatte zum 53. Zeltlager eingeladen und 52 Kinder und Jugendliche kamen. Wieder setzten sie sich vier Tage lang unter dem Thema »Rund um die Streuobstwiese« mit Arten- und Biotopschutz auseinander und konnten dabei selbst aktiv werden. 20 Erwachsene begleiteten sie dabei und sorgten außerdem - dringend nötig bei solch aktiven Tagen im Freien - für das leibliche Wohl.

 

Hineinwachsen der Generationen

Vielleicht bald die nächste Naturschützer-Generation? Zehn Eltern mit Kleinkindern zelteten mit, die Kleinen schauten neugierig den Großen in Aktion zu. Das Hineinwachsen der Generationen in die Naturschutzarbeit ist eine Tradition in Ober-Lais. Philipp Peppel ist Jugendleiter des Vereins, Sebastian Theiß im Vorstand, sein Bruder Kevin aktives Mitglied - ihre Großväter waren Gründungsmitglieder der Natur- und Vogelschutzgruppe.

 

Beim Zeltlager in Ober-Lais waren die Aktivitäten nach Altersgruppen vorbereitet, schon die Vorschulkinder konnten mitmachen. Sie bemalten Taschen, verwandelten Joghurtbecher in Insekten, denen nicht einmal die Fühler fehlten, schufen eine große Pappmaché-Biene und verwandelten einen gewöhnlichen Eierkarton in einen lustigen Bienenstock.

 

Unterschlupf für Igel und Insekten

Die Größeren stellten auf einem Streuobstwiesen-Poster die Stockwerke des Biotops und seine Bewohner dar. Regenwürmer in der Wurzelschicht, Quartiere der Siebenschläfer in Stammlöchern, Insekten und Vögel im Wipfel: So wurde schon jüngeren Kindern deutlich, wie viele Arten ihren Lebensraum dort haben. Auch eine Werkstatt gibt es in dem Gebäude am Vogelschutzgehölz. Hier entstanden mit Hilfe der Erwachsenen Igelkuppeln aus Holzbeton als Überwinterungshilfe, Insektenhotels, Steinkauzröhren und weitere Nisthilfen, etwa für Spechte. Scheinbar einfach gebaut sind die Käferkeller als Erdvertiefung mit abgeschrägten Wänden und Astabschnitten verschiedener Baumarten darin. Für Käfer, deren Larven von verrottendem Holz leben, sind diese Keller, oben abgedeckt, eine wichtige Kinderstube. Die Kinder wollen sehen, dass ihre Arbeit auch Erfolge bringt. So freuten sie sich, dass in früher gebauten Insektenhotels aus perforierten Steinen viele Öffnungen verklebt waren. Insekten hatten Eier abgelegt und die Röhren verschlossen. Die Larven können sich ungestört entwickeln.

 

Eine Diashow zeigte die Einsätze, die die Ehrenamtlichen leisten, vor allem Flächensuche und Mantrailing, um Vermisste wieder zu finden. Dank der Hunde gelingt das selbst im Dunkeln. Begeistert waren die kleinen Zuschauer, als es ans Praktische ging. Nacheinander versteckten sich 20 Kinder im Gelände, die Hundeführer und ihre Tiere zogen los. Als auch in den cleversten Verstecken die Verborgenen gefunden wurden, war der Jubel groß. Die Wasserrutsche am Hang wurde bei der Hitze gern genutzt. Weder die traditionelle Nachtwanderung noch das Lagerfeuer samt Stockbrot und gegrillte Marshmallows durften im Programm fehlen. Wie immer spielten die Bläser aus Ulfa um Holger Schneider auf. Philipp Peppel und Christopher Fischer sind zufrieden: »Diesmal hat uns das Wetter keine Probleme gemacht und, was noch wichtiger ist, trotz aller Aktionen im Gelände gab es keine Verletzungen. Die Kinder hatten mit ihrer Lust an Abenteuern und Entdeckungen vier schöne Tage.«